Dienstag, 02.04.2019

2.4.2019: Völkerverständigung zum Zweck des Völkerverständnisses

Völkerverständnis – also die Fähigkeit aus Beobachtungen und Anteilnahme ein Verständnis für die Besonderheiten und Unterschiede einer Kultur zu generieren – setzt zunächst Völkerverständigung, also einen kommunikativen Prozess voraus. Um also Verständigung zu ermöglichen, ist es sinnvoll, eine Sprache zu erlernen. Dies ermöglicht einen kommunikativen Austausch und schlussendlich im besten Fall ein Völkerverständnis.

Zu diesem Zweck haben unsere Schülerinnen und Schüler bereits in Brunsbüttel Einblicke in die indonesische Sprache erhalten und die balinesischen Schülerinnen und Schüler Unterricht in deutscher Sprache. Darüber hinaus sind alle Teilnehmer des Austausches in der Lage, in englischer Sprache miteinander zu sprechen.

Doch reicht das? – Nein!

Verbale Kommunikation ist ein sehr wichtiger Bestandteil für den Verstehensprozess, doch immer nur begleitet von nonverbaler Kommunikation während des Handels. Denn wer nur über etwas spricht, der tut es nicht!

Was fördert also die nonverbale Kommunikation? – ganz einfach: Sport und Musik!

In diesen Zeichen stand auch der heutige Tag. Unsere Schülerinnen und Schüler waren eingeladen, am Sportunterricht der Harapan Junior Highschool teilzunehmen. Hierbei standen die traditionellen Sportarten im Vordergrund, die Teamgeist, Koordination und Strategie fördern. Sport, den wir auch in Deutschland kennen, wie z.B. das „Gruppenskifahren“ oder das Erlernen des Stelzenlaufens. Besonders hierbei ist ein hohes Maß an Körpersprache notwendig, um ans Ziel zu gelangen oder von jemanden Anleitung zu erfahren.

Vor dem Sport wird sich auch hier vorbereitet: Bewegungsübungen zur Musik, die tänzerische Elemente enthalten.

Nach dem Sport stand nochmals eine Einheit in Gamelan-Musik auf dem Programm, bei der auf ganz besondere Weise die Instrumente, die von den Musikern gespielt werden, die Kommunikation übernehmen.

Am Nachmittag, nachdem sich alle ein wenig erholen konnten, gab es noch eine kleine Unterrichtseinheit in unserem Guesthouse. Vieles wurde bisher erlebt und dieses galt es nun auszutauschen und zu ordnen, damit das Erlebte auch erklärbar gemacht werden kann. Die Schülerinnen und Schüler haben sehr differenziert und reflektiert ihre Wahrnehmungen der letzten Tage vorgebracht, was uns Lehrer ganz besonders erfreut hat. Angenehmes und weniger Angenehmes wurde angesprochen und auch erklärt, was sehr zum Völkerverständnis auf Basis der bereits getätigten Erfahrungen beigetragen hat – denn wir wollen verstehen.

Während die Schülerinnen und Schüler in der Schule waren, sind die Lehrer zusammen mit Christa Limmer und Prof. Dr. Nowak zum privaten Schulträger der SMPK Harapan nach Denpasar gefahren, um über das Austauschprojekt und dessen Weiterführung zu sprechen. Dieser Schulträger in Form einer Stiftung ist zuständig für viele Schulen sowie die Universität auf Bali und allein in der Schule in Denpasar werden etwa 5000 Kinder und Jugendliche vom Kindergarten bis zur Senior Highschool unterrichtet, was wirklich eine beeindruckende Größe ist. Auch die mit tropischen Pflanzen wunderschön bewachsenen Gebäude haben es uns sehr angetan, gerade wenn man unsere eigene Schulfassade denkt.

Morgen geht es ins Landesinnere, wo es auf Grund der Höhe etwas kühler sein wird. Darauf freuen sich einige sehr.