Montag, 08.04.2019

8.4.20219: Die Dinge in die eigne Hand nehmen

Heute war es soweit: Anpacken stand auf dem Programm. Daher klingelten unsere Wecker auch heute besonders früh, um noch vor der großen Hitze mit dem Tagwerk beginnen zu können. Vielfach haben wir nun erfahren, dass man im Kleinen anfangen und die Dinge in die eigenen Hände nehmen muss, wenn man etwas bewegen möchte. Um kurz nach 8.00 Uhr haben wir begonnen zusammen mit vielen helfenden Händen unserer Partnerschule und der Organisation 4ocean einen drei Kilometer langen Strandabschnitt zu reinigen. Alle fühlten sich erschöpft, aber zufrieden, als sich die Säcke mit Plastikmüll vom Strand füllten. Wir haben einen kleinen aber vorbildhaften Beitrag geleistet und wünschen uns viele Nachahmer überall auf der Welt.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, stand ein weiterer wichtiger Punkt an: Mitbringsel für die Daheimgebliebenen shoppen, denn kleine Geschenke erhalten die Freundschaft oder bereichern das Familienleben.

Am Abend haben wir den einzigartigen Tempel von Tanah Lot besichtigt, der sich auf einer Felseninsel im Meer befindet und auf Grund seiner Lage als Meditationsort für einen Hindupriester diente, der vor den sich im 16. Jahrhundert ausbreitenden Moslems von der Insel Java nach Bali flüchtete.   

   

Im besonderen Maße freue ich mich darüber, heute einen Blogeintrag von Cara Kellermann hier einstellen zu dürfen, die über ihre ersten Erfahrungen in der Gastfamilie berichtet – vielen Dank Cara und viel Freude beim Lesen.

 

Tag 1 bei den Familien von Cara Kellermann: 

Als ich heute bei Dimas angekommen bin, wurde ich von der Mutter, der Tochter (Nita) und – ich glaube einer Angestellten – herzlich begrüßt. Danach hat Dimas mich in mein Zimmer geführt und ich habe in Ruhe meine Sachen ausgepackt. Um 6pm habe ich mich ein wenig frisch gemacht, da Dimas und seine Familien mich zum Essen in ein Restaurant in Denpasar eingeladen haben. Doch bevor wir nach Denpasar los gefahren sind, habe ich meiner Gastfamilie ihre Geschenke überreicht und alle haben sich sehr gefreut.

Im Restaurant habe ich erst einmal große Augen gemacht, denn es war ganz anders, als ich Restaurants gewöhnt war, da man nicht auf Stühlen saß, sondern auf Holzterrassen mit Sitzkissen. Bevor man die Terrassen betritt, zieht man übrigens seine Schuhe aus.  Und bevor der Reis, zwei verschiedene Arten von Hühnchen und eine Suppe zu uns an den Tisch kamen, haben wir uns die Hände gewaschen. Ich war sehr erstaunt darüber, dass wir kein Besteck nutzten, sondern unsere Hände.

Während des Essens haben wir uns alle zusammen sehr nett unterhalten und haben auch viel gelacht. Ariyana (der Vater) hat auch noch ein paar liebvolle und total süße Sätze zu mir gesagt: "Wir hoffen, dass du dich bei uns wohlfühlen wirst und wir eine tolle Familie mit dir sind. Wir sind deine zweite Familie und für dich da, wenn du uns brauchst."

Nach dem Essen sind wir zu dem großen traditionellen 24h Supermarkt gefahren, um dort ein paar Früchte zu kaufen.  Ich weiß leider nicht, wie die Früchte geschrieben werden, aber besonders die eine war sehr lecker. 

Die Zeit über, wo wir in Denpasar herumgelaufen sind, hatte die kleine Nita meine Hand genommen. Es war so niedlich und ich habe sie jetzt schon in mein Herz geschlossen.

Zurück zu Hause haben Dimas und ich noch ein wenig über den morgigen Tag gesprochen und haben uns danach fertig fürs Bett gemacht.

Als ich dann angefangen habe, etwas für den Blog zu schreiben, kam Gesang aus der Wohnstube: Sie haben alle gebetet. Für mich als Neuankömmling in dieser anderen Kultur völlig beeindruckend.